28.08.2025

35 Jahre Selbsthilfezentrum Zürcher Oberland & Pfannenstiel

Am 28. August 2025 feierte das Selbsthilfezentrum Zürcher Oberland & Pfannenstiel (SHZ) in Uster sein 35-jähriges Bestehen.

28. August 2025

In festlicher Atmosphäre versammelten sich Mitglieder von Selbsthilfegruppen, Unterstützende aus Kirche, Politik und Stiftungen, Patronatsmitglieder, ehemalige Mitarbeitende sowie Partnerorganisationen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen. Sie machten die Jubiläumsfeier zu einem lebendigen Begegnungsort.

Ruth Herzog-Diem, Mitbegründerin des SHZ, erinnerte in ihrer Rede an die schwierigen Anfänge in den 1980er-Jahren. Damals war die Idee, dass Betroffene ihre Probleme gemeinsam anpacken, noch ungewohnt. Mit Mut, Beharrlichkeit und Überzeugungskraft entstand 1990 die professionelle Kontaktstelle, die bald zur festen Institution wurde.

Ornella Ferro, Präsidentin des SHZ, gab einen Überblick über die Gegenwart: Heute gibt es in der Region über 80 Selbsthilfegruppen, das Zentrum führt jährlich bis zu 600 Beratungen durch. Die Nachfrage ist gross und das gesellschaftliche Bewusstsein für die Wirksamkeit wächst, sichtbar in der Unterstützung durch die Gemeinden, den Kanton und das Gesundheitswesen. Ergänzt wird das Angebot des SHZ mit geleiteten Angeboten für Menschen mit Hirnverletzung: einem Kognitiven Training und einem Atelier.

Gabriela Thiébaud und Rebecca Classen von der psychiatrischen Klinik Clienia Schlössli zeigten, wie Selbsthilfe konkret Teil der Gesundheitsförderung wird. Die Klinik ist seit 2024 auf dem Weg, eine selbsthilfefreundliche Klinik zu werden. Das bedeutet: Patient*innen sowie deren Angehörige werden gezielt über Selbsthilfegruppen informiert und die Zusammenarbeit mit dem Selbsthilfezentrum und den Selbsthilfegruppen wird Schritt für Schritt in den Klinikalltag eingebunden.

Die Feier wurde begleitet von der Ausstellung «Zeitstrahl & Stimmen aus der Selbsthilfe». Sie machte die Geschichte des Zentrums mit Fotos, Dokumenten und persönlichen Berichten erlebbar und zeigte eindrücklich, wie vielfältig die Selbsthilfe wirkt und wie sie die Lebenswege prägt. Führungen durch die Räumlichkeiten des SHZ ergänzten das Programm und gaben einen direkten Einblick in die heutige Arbeit. Für kulinarische Höhepunkte sorgte das Catering eines Betriebs für Arbeitsintegration, das von den Gästen grosses Lob erhielt und zur guten Stimmung beitrug.